Winterberg hat auch im Sommer viel zu bieten

Wiese, Wald und Wolken mit Höhenprofil in Winterberg.
Winterberg steckt voller beeindruckender Aus- und Ansichten.

Wiese, Wald und Wolken mit Höhenprofil in Winterberg.

Dies ist eine aktualisierte Version unseres 2017 erschienen Ursprungsartikels, denn in Winterberg hat sich seither viel getan. Dieser Artikel bietet darum neue Infos und aktualisierte Links.

Der ehemalige Kur- und Wintersportort hat sich zum Ganzjahres-Ausflugsziel für sportliche Menschen gemausert, der neben Wandern und Mountainbiken mit vielen weiteren Attraktionen aufwartet. Klassische Kurort-Atmosphäre findet man in Winterberg kaum noch. Den Charakter als Naturziel hat sich der Ort dabei allerdings bewahrt – wer sich ein wenig abseits vom Trubel bewegt, kann Wald und Wiesen den Großteil des Tages für sich alleine haben und ganz viel Ruhe tanken.

Individueller Aktivurlaub

In Winterberg wird man oft schon morgens vom Vogelgezwitscher geweckt. Vom Vogelgezwitscher – und von sonst nichts. Kann es etwas besseres für eine Auszeit geben? Es stimmt natürlich: Für einen erholsamen Kurzurlaub eignet sich das gesamte Sauerland hervorragend. Aus ganz Nordrhein-Westfalen sehr gut zu erreichen, bietet das Sauerland mit seinen Bergen, Talsperren, Heiden und Wäldern eine Landschaft, die man in unserem Bundesland nicht noch einmal findet. Kaum eine Stadt im Sauerland ist allerdings so auf Feriengäste eingestellt wie Winterberg – und die können im Urlaubsort jede Menge ganz unterschiedliche Dinge erleben, von der aussichtsreichen Wanderung bis zur rasanten Zip-Line-Abfahrt.

Büsche und Bäume vor Berglandschaft.
Auf dem Kahlen Asten

Was darf es sein?

Rund um den trubeligen Ortskern Winterbergs, in dem sich neben Outdoorfachgeschäften auch zahlreiche Cafés und Restaurants sowie Hotels und Ferienwohnungen befinden, warten ausgedehnte Wälder; die zahlreichen Wanderwege hindurch sind hervorragend ausgeschildert. Ein großer Bike-Park mit dem klangvollen Namen The Mother bietet Mountainbike-Fahrspaß, und auch die Trinkwassertalsperren des Sauerlandes mit ihren Freizeitmöglichkeiten sind nicht weit entfernt. Im Winterberger Ortsteil Niedersfeld gibt es mit dem Hillebachsee die Möglichkeit, Wasserski und Wakeboard zu fahren oder sich im kühlen Nass zu erfrischen - wobei es in Winterberg aufgrund der Höhenlage ohnehin immer etwas kälter ist als im Rest von NRW.

Neu in Winterberg

In den letzten Jahren haben sich zahlreiche neue Angebote etabliert, die auf Freizeitspaß und Erlebnishunger setzen, und das nicht nur zur Winterzeit. Es gibt zum Beispiel verschiedene Zip-Lines in Winterberg, die ein Gefühl bieten, das an Fliegen erinnert: Erst geht es mit dem Lift auf den Berg hinauf und dann mittels Haltegeschirr mit bis zu 70 km/h wieder ins Tal hinunter. James Bond lässt grüßen!

Einen Einblick und die aktuellen Preise bietet die Webseite der Skilifte in Winterberg. Wer nicht ganz so rasant den Berg hinunter möchte, kann sich auch an der Fly-Line versuchen - die Sesselbahn ist eine Mischung aus gemütlicher Achterbahn und Seilrutsche.

 

Der Kletterwald befindet sich direkt gegenüber dem Bikepark und damit auch direkt an der Durchgangstraße und am großen Parkplatz. Das macht ihn nicht ganz so attraktiv, denn Ruhe gibt es beim Klettern eher nicht. Ruhe ist allerdings auch nicht das, was die Menschen beim Klettern suchen - hier geht es eher um das Gefühl, einen Abenteuerspielplatz in luftiger Höhe zu erobern. Ein Erlebnis für die ganze Familie! Achtung: Der Kletterwald hat montags geschlossen. Aber es gibt (nicht nur) für Kinder ja auch noch die Sommerrodelbahn und das Adventure-Golf.

 

Alle gerade vorgestellten Angebote sind Teil des sogenannten Erlebnisbergs Kappe, der sich rund um den Bikepark entwickelt hat. Im Sommer gibt es hier Spielplätze für die Kleinen, eine Panorama-Erlebenisbrücke mit toller Aussicht auf Berge und Täler sowie diversen Stationen, an denen man Mut und Geschicklichkeit beweisen kann. Ein Erlebnis vor allem für jüngere ist der Kappe-Express, die Bummelbahn, die alle nicht so sportlichen gemächlich von der Winterberger Innenstadt bis zum Erlebnisberg bringt. Sie wirkt heute tatsächlich ein wenig aus der Zeit gefallen, wird aber immer noch gut besucht. Laufen kann man die Strecke natürlich auch - und braucht, je nach Kondition, zwischen zwanzig und dreißig Minuten.

Blumenwiese vor Bäumen und Bergen.
Durchatmen und Ankommen in Winterberg.

Wandern in und um Winterberg

Was man im Hochsauerland auf jeden Fall tun sollte, wenn man dort Urlaub macht, ist Wandern!

Etwa 500 Kilometer Wanderwege rund um Winterberg lassen dabei keine Wünsche offen. Die zahllosen Wanderwege sind alle gut ausgeschildert und bieten tolle Ein- und Ausblicke. Wer vor der Unterkunft Wanderwegweiser entdeckt und wissen möchte, wo sie hinführen, kann das mit Hilfe einer Suchmaschine schnell herausfinden. Im Folgenden haben wir von NRW Alternativ aber auch einige Tipps und Höhepunkte für Wanderfreunde in Winterberg herausgesucht:

Wanderweg mit Böumen und Wiesen.
Rund um den Kahlen Asten sieht es an manchen Stellen so aus.

Achtung: Sperrung!

Aktuell (Stand Juni 2024) sind leider einige Wege wegen der starken Regenfälle und Unwetter gesperrt und es ist unklar, wann sie wieder eröffnen. Wer auf einen gesperrten Weg trifft, sollte entsprechende Warnungen unbedingt beachten - auf den Strecken gibt es unterspülte und weggebrochene Wege sowie umgestürzte Bäume und es geht leider wirklich nicht weiter. Das gilt auch leider immer noch für den  spektakulären Schluchten- und Brückenpfad.


Wanderwege rund um den Kahlen Asten

Wer auf den bekannten Kahlen Asten möchte, hat eine Vielzahl von Möglichkeiten. Tipp: Einfach grob in die Richtung laufen, die Hinweisschilder lotsen an Kreuzungen zielsicher zum Gipfel des Berges, von dem man zu jeder Jahreszeit eine wunderschöne Aussicht genießt. Es lohnt sich aber auch, beispielsweise dem Kahlen-Asten-Rundweg oder der Winterberger Hochtour im entsprechenden Abschnitt zu folgen.

Der höchste Punkt des Sauerlandes zieht allerdings täglich auch viele unterschiedliche Touristengruppen an - von Busreisenden bis zu Motorradfahrenden. Alleine für sich hat man den Kahlen Asten wohl nie!


Auf dem Kahlen Asten ist es meist windiger und kälter als im Tal, also entsprechende Kleidung nicht vergessen! Die Besitzer des hier ansässigen Restaurant-Cafes im Astenturm wechseln laufend, darum ist das Gebäude leider auch immer wieder geschlossen, was bedeutet, das man auf dem Gipfel keine Verpflegung bekommt (Stand: Juni 2024). Also einfach Wasser, Brot und Obst einpacken und auf einer der zahlreichen Entspannungsbänke gemütlich verzehren. Auf dem Kahlen Asten entspringt übrigens auch die Lenne. An der Quelle lässt es sich ebenfalls wunderbar verweilen. Überall gibt es interessante Hinweisschilder, die viel über die Flora und Fauna vor Ort verraten.

Wanderwegweiser mit vielen Markierungen in Winterberg.
Schilderwahn? Aber nicht doch! Jetzt muss man sich nur noch entscheiden können ...

Schluchten- und Brückenpfad

Ein einmaliges Erlebnis ist der Winterberger Schluchten- und Brückenpfad. Auf einer Länge von nur vier Kilometern bietet er direkt am Winterberger Kurpark ein Maximum an Landschaftserlebnis und Abwechslung. Von der zentrale Lage und der Kürze des Rundwanderweges sollte man sich nicht täuschen lassen: Festes Schuhwerk ist angebracht, wenn man direkt an Steilwänden, über Brücken und Wasserfällen in Richtung eines Natursees wandert, begleitet von wild anmutenden Baumriesen und malerischen Bachläufen. Die Schönheit dieses kurzen, aber knackigen Wanderwegs und seine zentrale Lage in Winterberg haben sich herumgesprochen. Wenn viel los ist, am besten früh morgens oder spätnachmittags wiederkommen und den Weg (fast) für sich alleine haben – dann ist das Naturerlebnis intensiver.

Wandern in Winterberg und seinen Ortsteilen

Wo möglich und ausgeschildert, gerne den Rothaarsteig benutzen, der eigentlich nur an Winterberg vorbeiführt – das dauert vermutlich länger als der eigentlich gedachte Weg, belohnt aber mit schönen Schluchtenpfaden und versteckten Auf- und Abstiegen.

 

Der W3 führt von der Ortsmitte nach Altastenberg, dem nächstgelegenen Winterberger Vorort. Der W3 ist ein schöner, mal flacher und mal hügeliger Weg mit immer neuen Aus- und Einsichten. Zurück geht es entweder den gleichen Weg oder mit dem Bus.

 

Der W5 führt von der Winterberger Ortsmitte einmal nördlich um den Ort herum. Er kommt unter anderem an der St. Georgs-Sprungschanze vorbei, das Wahrzeichen Winterbergs, das man schon von weitem sehen kann, und hat ordentlich Höhenmeter im Gepäck. Für alle, die eine sportliche Herausforderung suchen, ist der W5 zu empfehlen.

 

Neu ist der Heilklima-Erlebnisweg, der von der Winterberger Innenstadt bis nach Altastenberg führt. Zurück geht es mit dem Bus, der stündlich fährt. Die gesamte Strecke ist etwa neun Kilometer lang und wird auch für Kinder(wagen) empfohlen.

 

In Altastenberg lässt sich der AS1 bequem in zwei Stunden erwandern. Der so genannte Renautalweg führt zur Quelle des gleichnamigen Ruhrzuflusses, begleitet den malerischen Bach mal von oben, mal daneben, quert ein sumpfiges Stück über Holzstege und mündet nach etwa acht Kilometern wieder im Dorf.

 

Wer schöne Aussichten sucht, hat vor allem auf dem AS3 viele Gelegenheiten, stehenzubleiben und den Blick über Berge und Täler schweifen zu lassen. Dabei geht es im Wald munter rauf und runter – genügend Verpflegung sollte man sich also mitnehmen.

 

Wer noch mehr Auf und Ab möchte und entsprechende Kondition mitbringt, kann sich an die Winterberger Hochtour wagen: 90 Kilometer rund um Winterberg und 2.200 Höhenmeter versprechen ein sportliches Erlebnis.

Landschaft mit Bergen, Wiesen und Wäldern.
Die Landschaft rund um Winterberg lädt dazu ein, immer mal wieder innezuhalten.

Radfahren in Winterberg

Radfahren in Winterberg, das ist nur etwas für sportliche Menschen oder E-Bike-Fahrer mit starkem Motor, denn es gut bergauf und bergab. Am Bikepark, auf dem Parkplatz P3, verbergen sich verschiedene kostenfreie Mountainbike-Trails für alle, die nicht ganz so steil, aber doch über das ein oder andere Hindernis den Berg hinunter und anschließend wieder hinauf fahren wollen. Insgesamt wartet eine Streckenlänge von 40 Kilometern darauf, erfahren zu werden. Während der Bike-Park ganzjährig gut besucht ist, kann man auf den Trailstrecken je nach Wetter und Saison auch schon mal Glück haben und mehr oder weniger alleine unterwegs sein. So oder so ist es ein Erlebnis, einen eigens dafür angelegten Bergpfad hinunterzurollen. Doch nicht nur im Downhill- und Trail-Pacours ist es ratsam, das Hollandrad zu Hause zu lassen. Ein Mountainbike (ob mit elektronischer Unterstützung oder ohne) mit Helm ist in dem Gelände einfach Pflicht .Entweder, man bringt dazu eigene Bikes mit, oder man leiht sich passende Räder vor Ort.

 

Insgesamt sind etwa 600 Kilometer Radwege rund um Winterberg ausgeschildert. Man trifft sowohl auf die in ganz NRW üblichen roten Radwege-Schilder als auch auf eine Vielzahl von ortsspezifischen Hinweisen. Und wenn das noch nicht reicht: In Winterberg befindet sich außerdem die Ruhrquelle, der Startpunkt des beliebten Ruhrtal-Radweges.

Zwei Mountainbikes auf einem Berg, im Hintergrund ein Sessellift.
Anstrengend ist nur bergauf: Mountainbiken in Winterberg.

Das Winterberger Ortszentrum

Im kleinen, aber lebhaften Zentrum von Winterberg finden Urlaubende  vor allem Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants. Ob Lebensmittel, Bekleidung, Outdoorausrüstung oder Dekoartikel – wer zwischendurch einkaufen gehen möchte, findet hier nicht nur alles für den täglichen Bedarf, sondern auch Ausrüstung für sportliche Aktivitäten und Mitbringsel für Daheimgebliebenen. Die Einkehrmöglichkeiten variieren, typisch Touristenort, von einfach bis gutbürgerlich. Feine Küche findet sich vor allem in den gehobenen Hotels. Die Küche ist allgemein recht fleischlastig, nur im Bistrorant Uppu gibt es eine größere Auswahl an veganen und vegetarischen Optionen. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, ist darum mit einer eigenen Kochgelegenheit in der Ferienunterkunft gut beraten.

Neben dem obligatorischen Extrablatt hat Winterberg unter anderem einen Irish Pub zu bieten, der allerdings recht teuer ist. Am Wochenende und Feiertagen gibt es hier oft Livemusik, dann kostet der Eintritt wenige Euro. Wer abends noch ausgehen möchte, sollte auch dem Volldampf einen Besuch abstatten. Der Musikpub hat unter anderem eine alte Dampflok in seinen gemütlichen Räumlichkeiten, und Platz nehmen kann man in alten Zugabteilen. Hier ist die Atmosphäre locker und freundschaftlich. Wer möchte, kann leicht Kontakte knüpfen.

Bachlauf am Berg mit Bäumen.
Immer wieder stößt man um Winterberg auf malerische Schluchtenpfade.

Wo übernachten?

In Winterberg gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und Geldbeutel. Da hat sich auch gerade in den letzten Jahren noch mal richtig viel getan, denn es sind eine Menge Beherbergungsbetriebe hinzugekommen: Vom Campingplatz über Hostels bis hin zu Vier-Sterne-Hotels und Ferienparks ist für alle etwas passendes dabei. Nur die Jugendherberge in Winterberg ist aufgrund ihrer Lage nur bedingt zu empfehlen: Sie liegt in Neuastenberg und damit recht weit weg von den Möglichkeiten des Kernortes.

Einige empfehlenswerte Unterkünfte:

Das Avital-Resort ist ein vier Sterne-Hotel mit Pool und weiteren Annehmlichkeiten. Es liegt ganz wunderbar ruhig am Ortsrand und doch nicht weit weg vom Geschehen.

Das Hotel Winterbrg Resort ist mit drei Sternen nicht ganz so komfortabel, bietet aber ebenfalls Pool, Sauna und ist nur wenige Meter vom Trail- und Bikepark Winterberg entfernt.

Zahlreiche Ferienwohnungen von rustikal bis komfortabel ergänzen das Angebot.



Aperol Spritz, im Hintergrund Wälder und Berge.
Zeit für Genuss sollte man in Winterberg ebenfalls einplanen.

Die Anreise

Nach Winterberg kommt man sehr gut mit der Bahn. Ab Dortmund wird Winterberg von der RE 57 stündlich angefahren. In dieser Bahn gibt es große Mehrzweckabteile, sodass auch die Mitnahme von Fahrrädern kein Problem darstellt.

 

Zug fahren lohnt sich, denn der Schienenweg nach Winterberg bietet bereits viele schöne Aussichten. Egal, aus welcher Richtung in NRW man kommt: Auf dem Weg durch das Sauerland findet man weder Hochhausschluchten noch große Autobahnen oder industrielle Landwirtschaft. Im Gegenteil: Hier grasen Kühe auf sonnenbeschienenen Hügeln. Immer wieder bietet sich vom Zug aus der Blick auf grasgrüne Gipfel und Täler und das glitzernde Wasser der Ruhr.

 

Und auch vor Ort kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln prima klar: Dank der Sauerland Sommer Card, die alle Gäste in Kurorten für ihren Kurbeitrag erhalten, sind Bus und Bahn in und um Winterberg herum kostenlos. Ermäßigungen bei vielen Freizeiteinrichtungen gibt es obendrauf. Hier steht mehr dazu.

 

Ihr seht, es gibt viele Gründe, Winterberg einen Besuch abzustatten - die meisten davon haben mit Aktivurlaub zu tun. In diesem Sinne: Viel Spaß!