Im Juni, Juli und August 2022 können alle, die mögen, für 9 € im Monat Regionalbahn fahren - und das deutschlandweit! Das von der Politik geförderte 9-Euro-Ticket ersetzt dann nicht nur die Monatsfahrkarte für die eigene Stadt, sondern erlaubt auch - mit Geduld und guter Planung - Fahrten von Duisburg bis München, von Rees bis Rheine oder von Köln nach Berlin. Am 1. Juni geht es los. Viele Stellen verkaufen das Ticket bereits, zum Beispiel die Deutsche Bahn. Wir haben Ausflugstipps für NRW, Antworten auf häufige Fragen und Tricks rund ums Bahnfahren zusammengestellt.
Wo darf es denn hingehen?
Generell bieten sich Ausflugsziele an, die fußläufig vom nächsten Bahnhof zu erreichen sind. Das gilt natürlich vor allem für die Innenstädte und für Museen. Tourismus NRW hat hier einige Museumstipps zusammengestellt und ruft dazu auf, in den 90 Tagen Geltungsdauer 9 Museen zu besuchen. Challenge accepted?
Im Sommer (das ist diese Jahreszeit mit hoffentlich viel Sonne und wenig Regen) kann es aber auch reizvoll sein, sich nach draußen zu begeben. Da bieten sich dann eher Kleinstädte oder Ziele in der Natur an. Die Tipps der WDR-Redaktion für ganz NRW sind vor allem für diejenigen zu empfehlen, die gut zu Fuß sind und sich viel bewegen möchten.
Noch keine Ahnung, wo es hingehen soll? Die bekannten Erholungsorte dürften am Wochenende ohnehin überfüllt sein (und die Züge dahin auch). Darum einfach mal was Neues ausprobieren!
Alternative Ausflugsziele in NRW für alle mit 9-Euro-Ticket
Natürlich gibt es in Städten wie Köln, Bonn oder Münster jede Menge zu sehen. Davon abgesehen empfehlen wir euch folgende unbekannteren Orte für einen Tagesausflug, die sich bequem mit einem Regionalzug erreichen lassen:
- Das münsterländische Städtchen Telgte kann mit Gemütlichkeit und der naturnahen Emsaue punkten.
- Im Kurort Bad Sassendorf lässt es sich wunderbar für einen Tag entspannen.
- Bielefeld hat nicht nur eine wunderschöne Burg, sondern auch jede Menge Grün für ausgedehnte Spaziergänge und Wanderungen zu bieten.
- Haltern am See ist das richtige Ziel für alle, die gerne in der Natur aktiv sind.
Mit dem 9-Euro-Ticket raus in die Natur
Folgende Ziele lohnen sich nicht nur für einen, sondern auch für mehrere Tage oder als Startpunkt für eine Rad- oder Wandertour:
- Winterberg ist nicht nur ein beliebtes Ferienziel bei allen mit Lust auf viel frisches Grün, sondern auch Startpunkt des Ruhrtal-Radweges. Der endet auch ganz 9-Euro-Ticket-freundlich in einer Stadt mit einem großen Bahnhof: Duisburg.
- Diese Wanderung ab dem Bahnhof in Billerbeck führt entlang der Baumberge durch hügelige Landschaften.
- Vom Bahnhof sind es noch einige Meter bis zum Beginn der Arnsberger Aussichtsroute, aber die Tour im Sauerland lohnt sich.
- Der BaldeneySteig rund um den Baldeneysee in Essen lässt sich an verschiedenen Einstiegspunkten gut mit dem ÖPNV erreichen.
Welche Züge darf ich mit dem 9-Euro-Ticket nutzen?
Alle in ganz Deutschland, die dem Regionalverkehr zuzurechnen sind. Das heißt erstmal: Alle Busse und Bahnen innerhalb von Städten und Gemeinden sowie Regional- und S-Bahnen. Ausgeschlossen sind Züge des Fernverkehrs (IC, EC, ICE).
Umgekehrt heißt das: Wer eine längere Reise plant und ruhig und komfortabel reisen möchte, hat vermutlich im Juni, Juli und August in den Fernzügen mehr Platz als sonst. Die Fahrkarten für Fernzüge könnten auch ein wenig billiger sein, wenn die Züge nur wenig ausgelastet sind. Aber teurer als 9 Euro ist so eine Fernzugfahrt auf jeden Fall ...
Darf ich alle Regionalbahnen mit dem 9-Euro-Ticket nutzen?
Die meisten, aber nicht alle. Regional gibt es Sonderregelungen, wenn zum Beispiel grenzüberschreitende Züge verkehren oder ein Fernverkehrszug im Regionalverkehr eingesetzt wird. Diese Ausnahme-Züge sind nicht im 9-Euro-Ticket enthalten. Im Zweifelsfall lohnt sich das Nachfragen.
Ach ja: Das 9-Euro-Ticket gilt nur in der zweiten Klasse. Für die erste Klasse muss man ein reguläres Ticket kaufen.
Darf ich das Fahrrad kostenlos mitnehmen?
Leider nein. Das ist im Vorfeld zwar diskutiert, aber wieder verworfen worden. Die Länder befürchten, dass bei einer Gratis-Mitnahme die vorhandenen Stellplätze in den Zügen nicht ausreichen, weil die ohnehin im Sommer oft ausgelastet sind.
Ein Fahrradticket kostet allerdings auch nicht viel - je nach Tarifgebiet einige Euro. Wichtig: Bei zu vollen Zügen können die Zugbegleiter theoretisch die Mitnahme verweigern, also lieber außerhalb der Stoßzeiten fahren.
Das ist generell eine gute Idee: Volle Züge meiden. Wer hat im Urlaub schon Lust auf Stress und Drängelei? Darum am besten den Freitag und Sonntag Nachmittag generell vermeiden.
Weitere Infos und Tipps rund um Fahrten mit dem Ticket gibt es beim WDR.