Electro. Von Kraftwerk bis Techno

KRAFTWERK_MAN MACHINE ┬® BO
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Noch bis zum 15. Mai kann man im Düsseldorfer Kunstpalast eine Schau erleben, dessen Thema bislang in Museen keine größere Aufmerksamkeit erhalten hat: Es geht um die Geschichte der elektronischen Musik.

"Von Kraftwerk bis Techno" heißt die Ausstellung, und das zeigt schon mal, in welche Richtung es geht - nämlich vor allem um bekannte Wegbereiter der elektronisch erzeugten Klänge.

Geht es also nur um Populärkultur? Aber nein, sagen die Ausstellungsmacher. Ihnen ist wichtig, die Verzahnung dieser Kunstform mit anderen Künsten zu verdeutlichen - und da sind wir schon eher bei dem klassischen Kunstkonzept, das der Kunstpalast für gewöhnlich vertritt. „Wir beleuchten die Geschichte und Wechselbeziehung von elektronischer Musik und Kunst", sagt  Felix Krämer, der Generaldirektor des Kunstpalastes.

Stockhausen, Jean-Michel-Jarre und Daftpunk

Es ist ein Gebiet, auf dem klassische Museen bislang nicht viel Erfahrung vorweisen können. Die Düsseldorfer Schau ist die erste in Deutschland, die sich mit der Geschichte der elektronischen Musik in einem so großen Umfang beschäftigt. Mit Hilfe von über 500 Exponaten werden im Kunstpalast die unter dem Elektro-Begriff  gebündelten Musikrichtungen beleuchtet. Gezeigt werden Instrumente, selbstgebaute Klangerzeuger, Fotografien, Audioeinspielungen, Videos und Grafiken. Ob das 1926 in Paris entwickelte berührungsfrei zu spielende Instrument Croix Sonore, Karlheinz Stockhausens Experimente aus den 1960er Jahren im Kölner Studio für elektronische Musik, Synthesizer von Jean-Michel Jarre oder der seit den 1970er Jahren dargebotene Sound-Kosmos von Kraftwerk - in Düsseldorf gibt es technische und künstlerische Hintergründe zu berühmten Ikonen der Popkultur. Das Spektrum  reicht von den ersten elektronischen Musikinstrumenten aus dem frühen 20. Jahrhundert bis zum Einsatz von künstlicher Intelligenz in der zeitgenössischen Klangproduktion. Musikströmungen wie Detroit Techno aus den 1980er Jahren finden sich ebenso wie seit den 1990er Jahren etablierte Rave-Kultur.

Ein Mann sitzt vor einem Gerät und dreht an ihm herum.
Karl-Heinz Stockhausen mit Klangerzeuger, WDR 1969-10-29

Keine Ausstellung über Musik, sondern eine musikalische Ausstellung

Vor allem die Bühnenshows und die Technik von Kraftwerk waren für die Szene wegweisend. Kein Wunder, das die in Düsseldorf gegründete Gruppe einen breiten Raum in der Ausstellung einnimmt. Kraftwerk-Mitgründer Ralf Hütter ist sogar offizieller Partner der Ausstellung.
„Das hier ist keine Ausstellung über Musik, sondern vielmehr eine musikalische Ausstellung, in der es darum geht, die Verbindungen zwischen elektronischer Musik und künstlerischer Produktion wie zum Beispiel Grafikdesign, Digitaler Kunst, Fotografie, Performance und Video zu zeigen“, sagt Ausstellungskurator Jean-Yves Leloup. „Wir ermöglichen dem Publikum eine immersive Erfahrung, die an die Stimmung von Euphorie und Gemeinschaft in Clubs, Raves und Festivals erinnert.“ Es sind keine kleinen Brötchen, die in Düsseldorf gebacken werden, aber das hätte bei einem so großen und globalem Thema auch wenig Sinn. Mit dem Thema ist auch die Ausstellung international: Sie wurde zuvor bereits in Paris und London gezeigt.

 

Electro. Von Kraftwerk bis Techno besuchen:

Für den Besuch der Ausstellung ist die Buchung eines Zeitfenster-Tickets erforderlich.

Der Eintritt kostet regulär 14 € und 11 € ermäßigt. Tickets hier buchen:

https://shop.kunstpalast.de/

Für die Hörstationen bitte eigene Kopfhörer mitbringen.

Die Dauerausstellung im Kunstpalast ist leider aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen.

 

Adresse:

Ehrenhof 4-5

40479 Düsseldorf

0211 566 42 100

 

Öffnungszeiten:

Di–So 11-18 Uhr
Do 11-21 Uhr
Mo geschlossen

 

www.kunstpalast.de