Die Inzidenzen fallen auf ein erfreulich tiefes Niveau, Corona-Regeln werden bundesweit gelockert, die Sonne kommt endlich heraus und Meterologen versprechen uns einen warmen Sommer: Beste Voraussetzungen für die kommende Sonnen- und Ferienzeit. Aber was tun? Fernreisen machen gerade kein wirklich gutes Gefühl. Darum haben wir einige Tipps für Aktivurlaub in Nordrhein-Westfalen zusammengestellt. Denn Wandern und Radfahren bieten genau die aktive Entspannung, die wir jetzt gut gebrauchen können.
Wandern und Radfahren abseits des Trubels
Wer Wandern gehen will, ist im Sauerland zu jeder Jahreszeit gut aufgehoben. Ein Besuch im Sommer bietet sich vor allem an, wenn es in den großen Städten besonders heiß wird. Denn im Sauerland sind es immer einige Grad weniger. Zudem verläuft sich der Trubel in den Bergen und Tälern erfahrungsgemäß. Abstand halten und Ruhe finden ist hier kein Problem.
Wer so richtig allein sein möchte, kann sich im Sauerland nun übrigens auch mit dem Zelt zu Fuß aufmachen. Übernachten inmitten in der Natur geht im Trekkingpark Sauerland. Dort warten südlich von Brilon ab sofort neun Trekkingplätze auf Wandernde, die Vogelgezwitscher und Bergpanoramen ganz für sich allein genießen möchten. Die Übernachtungsorte unterm Sternenhimmel sind nur zu Fuß erreichbar. Einen Nachteil hat die Abgeschiedenheit: Ausrüstung und Verpflegung müssen komplett selbst mitgebracht werden. Und Achtung: Die Plätze müssen vorab gebucht werden.
Wandern im Sauerland: Natur und Entspannung pur
Eine besonders gute Adresse für Wanderfreunde ist nicht nur der wohl bekannteste Ferienort im Sauerland, Winterberg, sondern auch Willingen. Dort sind Wanderer in der ersten „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ unterwegs. In dem etwa 300 Kilometer langen Wegenetz warten einige besonders reizvolle Wanderwege, die allesamt etwas zu bieten haben: Es gibt romantische Natur, schöne Fernsichten, Hochheiden sowie historische und moderne Sehenswürdigkeiten. In der Upländer Bergwelt finden sich hochwertige Wanderwege wie der Rothaarsteig oder der Uplandsteig.
Radfahren in einem Land voller Schlösser und Industriekultur
Mehr Lust auf Radfahren als auf Wandern? Kein Problem, NRW steckt voller interessanter Radwege. Auf dem wunderschönen Klassiker Ruhrtal-Radweg ist nicht erst seit Pandemie-Zeiten vor allem im Sommer viel los. Dabei gibt es für Radenthusiasten rund um alte Industriedenkmäler, Flüsse und ehemalige Eisenbahntrassen noch viele weitere Angebote in NRW. Nicht ganz so bekannt, aber voller überraschender Aus- und Einblicke sind zum Beispiel die drei Bergischen Panorama-Radwege, die zusammen unter dem Motto Einfach Bergisch Radeln vermarktet werden. Dazu zählt der Bergische Panorama-Radweg (132 km), der Panorama-Radweg niederbergbahn (35 km) und der Panorama-Radweg Balkantrasse (51 km). Die drei Radwege liegen zwischen Ruhr, Rhein und Sieg und verbinden das Erlebnis von urbanen Panoramen und historischer Industriekultur. Die Routen führen auf 14 historischen Viadukten über Täler oder Städte hinweg, durch alte Eisenbahntunnel hindurch und an Flüssen oder tiefen Stauseen entlang. Die Radwege verlaufen weitgehend abseits des Autoverkehrs und sind natürlich durchgängig beschildert.
Wunderbar radeln kann man auch durch's Münsterland. Die 100-Schlösser-Route ist ein Klassiker - dabei ist sie eigentlich gar nicht nur eine Route, sondern vier! Unter dem Namen firmieren nämlich vier verschiedene Rundkurse, die insgesamt fast 1.000 Kilometer Radwege umfassen. Allen gemeinsam ist, dass sie an alten Adelssitzen, Burgen und Schlössern vorbeiführen. Die Wege sind meist flach und nur wenig von Autos befahren. Es gibt einen Nord-, Süd-, West- und Ostkurs von jeweils zwischen 210 und 310 Kilometern Länge, die sich bequem als Mehrtagestouren fahren lassen.
Wer nicht ganz so viele Kilometer fahren möchte, bekommt auf der Seite des Münsterland e.V. Tipps für lohnenswerte Tagestouren entlang der Route. Da gibt es zum Beispiel die 60 Kilometer lange Tagestour Genuss im Schlösserdreieck: Sie verbindet Schloss Nordkirchen mit zwei weiteren beliebten Bauwerken in der Region, Schloss Westerwinkel in Ascheberg und Burg Vischering in Lüdinghausen. Letztere gilt als Sinnbild der zahlreichen Wasserburgen, die ebenfalls prägend für das Münsterland sind.
Nicht weniger berühmt ist Burg Hülshoff in Havixbeck, ebenfalls eine typische Wasserburg. Seit mehr als 500 Jahren ist sie von der Familientradition der Droste zu Hülshoffs mit ihrer bekanntesten Tochter, Annette von Droste zu Hülshoff, geprägt. Für diejenigen, die etwas mehr Zeit haben und die Burg im Rahmen einer größeren Radtour besuchen wollen, eignet sich beispielsweise die neue Wochenend-Tour Ein Feuerwerk an Schlössern und Burgen. Auf dem Programm stehen dabei 160 Kilometer und drei Tage voller Münsterländer Höhepunkte.
Das ist nur eine kleine Auswahl dessen, was es in Nordrhein-Westfalen für Aktivurlauber an Freizeitmöglichkeiten gibt. Viele weitere Tipps finden sich in den entsprechenden NRW-Alternativ-Rubriken Wanderungen, Radtouren und Städtetipps, die im Laufe dieses Sommers sicherlich auch noch ergänzt werden.
Einstweilen: Viel Spaß beim Entdecken, Genießen und Entspannen!