Das erste, was an diesem Buch auffällt, ist sein ungewöhnliches Cover mit bunten Farben und lachenden Smileys. Das zweite ist die Tatsache, dass man ein echtes, gebundenes Buch in der Hand hält, wenn man es aufschlägt – mit festem Einband, Lesebändchen und farbigen Illustrationen. Ungewöhnlich für einen Ratgeber, die kommen sonst eher als schlichtes Taschenbuch daher.
Doch hält der Inhalt auch, was diese besondere Aufmachung verspricht?
„Dieses Buch ist für Menschen geschrieben, die eine Idee haben, die sie gerne verwirklichen möchten“, erläutert Astrid Hochbahn im ersten Kapitel. „Es geht um Menschen, die etwas beschäftigt, die eine Vision haben.“ Und danach folgt eine Liste mit acht Punkten, die unter der Überschrift „Dieses Buch ist richtig für Dich, wenn ...“ verschiedene Aspekte von Ideen auflistet. Die Autorin hält sich also nicht lange mit Vorgerede auf, sie steigt direkt inhaltlich ein. Und genau so geht es weiter: Die folgenden fast 300 Seiten stecken nicht nur voller bestärkender Worte, sondern haben auch zahllose kleine und große Tipps parat, mit denen eine Idee nicht nur eine Idee bleibt, sondern in konkreten, nachvollziehbaren Schritten umsetzbar wird.
Diese Mischung aus Selbstreflexion und aktiver Entwicklung entspricht dem Job der Autorin als „Berufswegeberaterin“, wie sie sich selbst nennt. Astrid Hochbahn begreift sich als Grenzgängerin zwischen Betriebswirtschaft und harten Fakten auf der einen und systemischer Beratung und Therapie auf der anderen Seite. Und genau dieses Überschreiten von Grenzen macht „Bring Deine Idee zum Leuchten“ so wertvoll. Denn Menschen mit Ideen brauchen nicht nur handfeste Tipps zu Finanzplanung und Steuerrecht, sondern auch Hinweise zum persönlichen Umgang mit den Veränderungen, die sie anstreben.
Viele der Aspekte, die „Bring Deine Idee zum Leuchten“ anspricht, sind für alle, die schon den einen oder anderen Ratgeber zum Thema Selbstständigkeit gelesen haben, nichts grundlegend Neues. Aber die strukturierten Darlegungen helfen noch einmal ganz neu dabei, sich bewusst mit den eigenen Chancen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen.
Am Anfang steht eine Spurensuche: Wofür interessierst du dich? Was beschäftigt dich? Aus welchen Wissensgebieten bringst du Erfahrungen mit? Welche Ideen und Impulse schlummern in dir? Dann, so Astrid Hochbahn, wenn man herausgefunden hat, was man möchte, dann bringt man seine Ideen mithilfe verschiedener Kreativmethoden zu Papier. Anschließend geht es in die konkrete Planung, ebenfalls wieder mit Hilfe unterschiedlicher Ansätze wie dem Design Thinking, Effectuation oder dem nicht ganz so hippen, aber ebenfalls sehr effektiven Austausch mit anderen Menschen. Dabei kann man sich jeweils die Methoden aussuchen, die einem selbst am meisten zusagen.
Im nächsten Schritt geht es ans Eingemachte: Im Kapitel „Kunden und Märkte“ wird die Idee daraufhin abgeklopft, ob und wie viel Marktpotential in ihr steckt. Da geht es um Konkurrenz, um Werbung, um Alleinstellungsmerkmale und Angebote. Dabei spart die Autorin auch mögliche Unannehmlichkeiten nicht aus. Ihr Credo lautet: Erfolg ist das, was nach den Zweifeln, Misserfolgen und Rückschlägen entsteht. Es komme darauf an, trotz der ganz sicher (!) aufkommenden Zweifel dabeizubleiben, sagt sie, und fragt: „Was machst Du, wenn Du auf Schwierigkeiten stößt – denn das wird unweigerlich der Fall sein?“
Abschließend gibt es eine Reihe von praktischen Tipps rund um Unternehmerqualitäten und dem Erreichen von Zielen. Die Autorin lädt beispielsweise dazu ein, sich zu überlegen, wie man den eigenen Erfolg definiert. Denn nur wenn wir wissen, wie unser Erfolg aussieht, kann er auch tatsächlich eintreten.
„Bring Deine Idee zum Leuchten“ ist nicht nur ein freundlicher Wegbegleiter, sondern auch ein nützlicher Wegbereiter für alle, die bereit sind, etwas Neues zu wagen. Wer keine Lust hat auf Gruppensitzungen und Gründerstammtische, wer genervt ist von Einzelberatung oder wem das Geld für Coaching fehlt, der kann mithilfe dieses Buches für den Preis von 30 Euro eine Menge über sich und seine Bedürfnisse, aber auch über die Mechanismen von Gründung und Selbstständigkeit erfahren. Oder er nutzt das Buch zusätzlich zu diesen Angeboten als motivierende und sinnstiftende Lektüre.
Dabei wird es mit einem einmaligen Lesen kaum getan sein. Die Vielfalt des Werkes lädt dazu ein – gerade, wenn wirklich eine Gründung anstehen sollte – immer wieder einen Blick hineinzuwerfen. Dann kann man einen bislang noch nicht erprobten der vielen vorgestellten Ansätze wählen, um sich einem Thema (noch einmal) zu nähern und so Aspekte entdecken, die man vielleicht zunächst übersehen hatte. Klingt nach Arbeit, macht dank Frau Hochbahn aber viel Spaß. Und zum Glück sieht „Bring Deine Idee zum Leuchten“ ja auch ganz vorne im Bücherregal sehr gut aus.
"Bring Deine Idee zum Leuchten" auf der Seite des metropolitan Verlages.
Und hier geht es zur Webseite der Autorin.